Zehn Figuren geben sich so lange die Klinke zur Schlafzimmertür in die Hand, bis sie wieder bei der Ersten angekommen ist. Gezeigt wird ein „Reigen“ der Liebe zwischen Menschen aller sozialen Schichten, der quasi en miniature ein Gesellschaftsportrait durchs Schlüsselloch entwirft. Dabei lässt der Autor geschickt den Moment des Koitus aus und zeigt ein Vor- und Nachher, das die Figuren in ihren Wünschen und Sehnsüchten sich letztlich als Fremde begegnen lässt. Zwischen Sachertorte und Souper, psychologischer Tiefe und frechem Dialog, knistert es hier nämlich ganz gewaltig im sozialen Gefüge dieses Wiens der Gemütlichkeit.
Arthur Schnitzlers erotisches Meisterwerk war seinerzeit so gewagt, dass es zu einem Gerichtsprozess kam. Denn es stellt nicht nur die ewig spannende Frage, wer wo mit wem schlief, sondern thematisiert darüber hinaus, dass sich gesellschaftliche Kämpfe immer auch im Bett abspielen.
Mit einem Oldtimer- Wohnmobil als Kulisse vorm Theater und einer Verlagerung des Stücks in die bunten 1970er- Jahre, wird Arthur Schnitzlers „Reigen“ zum Kultprojekt des Sommers.
Besetzung:
Die Dirne/ Die junge Frau: Christina Beer
Der Soldat/ Das süße Mädel: Jochen Kruß
Das Stubenmädchen/ Die Schauspielerin: Chris Meiser
Der junge Mann/ Der Dichter: Markus Schlüter
Der Gatte/ Der Graf: Florian Wetter
Regie/ Bühne/ Ausstattung: Manuel Kreitmeier