Manuel Kreitmeier

Regisseur, Autor und Fotograf

Britisch schwarz ist sein Humor, politisch unkorrekt, weil unbequem und provokant sein Denken, tief verwurzelt in der Tradition des Humanismus. Er ist ein scharfer Beobachter seiner Zeit, rastlos, unbeugsam darin, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Seiner Ansicht nach muss Theater das Ziel haben den Zuschauer unmittelbar zu erschüttern, zu irritieren und zu bewegen. Kunst kann verändern. Daran glaubt er fest. 

Anfänge

Schon in der Schulzeit entdeckte er die Liebe zum Theater, trat hervor als Chansonnier am Klavier mit Liedern aus den 1920er Jahren und seines großen Vorbilds Georg Kreisler, der mit breitem Grinsen den Leuten unverschämt die Wahrheiten ins Gesicht sagt. Früh schon ist er auch politisch aktiv. In Heidelberg beginnt er Germanistik und Kunstgeschichte zu studieren, kommt bald darauf nach Freiburg. Doch das Korsett des Studiums wird ihm schnell zu eng. So gründet er 2001 das Ensemble Die Immoralisten, um sich selbst als Künstler auszuprobieren und nach einer praktischeren Form des Umgangs mit Literatur zu suchen, fernab staubiger Bibliotheken. Bereits seine zweite Inszenierung, Hofmannsthals "Elektra" , wird von der Presse und dem Publikum in Freiburg begeistert aufgenommen. Er ist sich nun sicher: Das ist sein Weg! Kurz darauf bricht er das unliebsam gewordene Studium endgültig ab, professionalisiert die Arbeit mit den Immoralisten über Jahre hinweg weiter und hält sich dabei als freier Künstler mit diversen Nebenjobs und journalistischen Arbeiten für Kunstmagazine über Wasser.

Autorentätigkeit

Im Februar 2011 eröffnete er zusammen mit seinem langjährigen Mitstreiter Florian Wetter das Theater der Immoralisten. Ein Jahr später wird sein erstes Stück aus eigener Feder "Axt im Kopf" über den Serienmörder Peter Kürten aufgeführt. Kreitmeier gibt darin bereits den Kurs seiner zukünftigen Arbeiten als Theaterautor vor: Die Auseinandersetzung mit Geschichte als Spiegel der Gegenwart. Historische Stoffe, die als Parabel für das Verständnis der Gegenwart dienen können, die Ausleuchtung menschlicher Abgründe im Allgemeinen, die Beschaffenheit der ´Deutschen Seele´ im Besonderes, faszinieren ihn. Es folgend weitere originäre Stücke im Laufe der Jahre: "Stammheim" und "Hannelore", sowie eine viel beachtete Trilogie über den Ersten Weltkrieg, die er gemeinsam mit Wetter verfasst. Highlights seines Schaffens als Autor bilden dabei die Werke "Die Marilyn- Tapes" , "Jeff" und "Kaspar Sternenkind", sowie zahlreiche literarische Adaptionen. 

Regie

Innerhalb von zehn Jahren inszeniert er darüber hinaus etwa 50 Theatertexte für die Bühne der Immoralisten. Sein Stil als Regisseur ist stets zwischen Drama und Groteske zu finden, aufs Wesentliche der Aussage konzentriert, oftmals unkonventionell in der Auswahl seiner Requisiten und seiner Konzepte fürs Bühnenbild. Die Faszination für das ´Klassische Kino´  der 30er bis 50er Jahre und dessen mythologischer Überhöhung verleiht seiner Arbeit die besondere Note und prägt seinen visuellen Stil nachhaltig – er spitzt zu, typisiert, skizziert die Figuren schnell mit kühnem Strich, bricht sie im gesellschaftlichen Kontext und lotet darin ihre psychologische Tiefenschärfe aus.

Theaterstücke von Manuel Kreitmeier:

„Axt im Kopf“ (2011)
„Hannelore“ (2013)
„Stammheim“ (2014)
„Aggropolis“ (2015)
„Die Marilyn- Tapes“ (2016)
„Das Bildnis des Dorian Gray“ nach Oscar Wilde (2018)
„1914 - Countdown zum Krieg (2017)
„1917 - Russisches Roulette (2018)
„1919 - Die Vier“ von Kreitmeier & Wetter  (2019)
„Jekyll & Hyde“ nach Motiven von R.L.Stevenson (2919)
„Titanic“ (2020)
„Herr und Knecht“ nach Motiven von Tolstoi (2020)

"Die kluge Else" nach dem Märchen der Gebrüder Grimm (2021)
"Jeff" (2021)
"Kaspar Sternenkind" (2021)
"Das Wunder Rosemarie" (2022)
"Salome" nach Oscar Wilde (2022)
"Sherlock Holmes" (2022)

Anfragen zu den Stücktexten über info@immoralisten.de

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