THEATER

Energiegeladen, abgründig, absurd, durchaus verspielt und mit eindeutigem Hang zum schwarzen Humor rückt das Theater der Immoralisten das Erlebensspektrum des modernen Menschen in den Fokus.

Wir sind ein Künstlerkollektiv alter Prägung: Persönlichkeiten, die aus den unterschiedlichen Bereichen das Lebens und der Kunst zusammengekommen sind, um Bühnenkunst zu machen dazu ihre vielfältigen Talente vereinen und teils schon seit sehr vielen Jahren miteinander arbeiten. Gemeinsam sind wir uns in Freundschaft und Solidarität verbunden, suchen nach künstlerischer Wahrhaftigkeit, gehen an unsere Grenzen und geben nicht auf. Die Vielgestaltigkeit unseres Ensembles spiegelt sich in unserem Publikum wider. Zu unseren Zuschauern zählen Menschen jeglichen Alters und Spektrums.

Unser „Atelier“ befindet sich auf dem Gelände des Stühlinger Gewerbehofs in Freiburg. Ein blanker weißer Raum, dessen versilberte Rohre und Metallartefakte an dessen frühere industrielle Nutzung erinnert. Der ganze Raum ist Bühne – für jede Arbeit definieren wir ihn neu.

Friedrich Nietzsche hat den Begriff „Immoralist“ geprägt. Er meint damit, sich nicht hinter starren Moralvorstellungen zu verschanzen, sondern stets zu hinterfragen, ob die gegebenen Denkmuster noch adäquat sind, den Herausforderungen der Gegenwart zu genügen. Diese hochpolitische künstlerische Agenda zu verknüpfen mit dem Anspruch, dabei auch zu unterhalten und das Publikum in den Bann von Geschichten und Figuren zu ziehen, ist unser Ziel.

Wir sind ein Ort des Austauschs von Ideen zwischen Künstlern und Publikum aller Alters- und Bildungsgruppen Puls der Zeit. Unsere Kunst bewegt sich bewusst im Spannungsfeld zwischen Literatur, Geschichte und politischer Gegenwart. Wir verstehen uns als Bollwerk humanistischer Ideale in Zeiten von zunehmender Radikalisierung und Orientierungslosigkeit. Die wesentlichen gesellschaftlichen Fragen anzusprechen, Schranken zu durchbrechen, zu provozieren, Anstöße zu geben auf der Suche nach Erkenntnis und mögliche Wege aufzuzeigen zu einem lebenswerteren gesellschaftlichen Miteinander, sind dabei unsere Leitlinien.

Wir machen uns viele Gedanken darüber, wie wir mit unserem Publikum kommunizieren, ihm unsere Beobachtungen der Welt, der Gegenwart und des Menschen nahebringen können So suchen wir stets die brennenden Themen der Gegenwart auf, durchschürfen die Geschichte nach Stücken und Stoffen, aus denen sich zeitgemäße Parabeln formen lassen. Wir schöpfen neu und nach, analysieren, schreiben, komponieren, musizieren, übersetzen, inszenieren, performen, bauen vergangene und zukünftige Welten neu auf.

Wir schrecken vor Tabus nicht zurück. Unsere Handschrift ist unverkennbar – urban, existentiell und satirisch. Innerhalb der letzten Jahre haben wir eine eigene Form des dokumentarischen Theaters entwickelt. Immer wieder geht es in diesen Stücken um die deutsche Identität. Der Serienmörder Peter Kürten aus der Endphase der Weimarer Republik, die Kanzlergattin Hannelore Kohl, die RAF und der Stammheimprozess – all diese Themen sind Facetten unserer kulturellen Identität, an denen wir die eigenen nationalen Denkmuster und deren Ursprünge überprüfen.

Musik und Sound treten als ebenbürtige Partner zum Text hinzu. Aus diesen Projekten heraus entstand eine großangelegte Trilogie 1914 – 1919 zum „Ersten Weltkrieg“, die Presse und Publikum gleichermaßen begeistern konnte.

Seit 2016 werden wir im Rahmen einer institutionellen Förderung von der Stadt Freiburg unterstützt, seit 2020 auch vom Regierungspräsidium Freiburg in Auftrag vom Land Baden-Württemberg ebenfalls.

2020 – im zehnten Jahr seines Bestehens – wurde dem Theater der Immoralisten der Reinhold- Schneider-Preis der Stadt Freiburg im Rahmen eines Stipendiums zugesprochen.

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