„Gestatten, Samuel Pepys. Man sagt, ich sei der erste Mensch, von dem es ein persönliches Tagebuch gibt. 1660 habe ich damit begonnen, jeden Tag sehr sorgsam aufzuzeichnen, und das zehn Jahre lang. In Geheimschrift, das versteht sich, damit es meine Frau nicht lesen kann. Wie man die Worte kürzt und in die rechten Zeichen bringt, weiß ich aus meiner Arbeit im Marineministerium. Das Jahr 1665 steht mir noch sehr deutlich vor Augen. Es ist das Jahr der Pest in London. Wer hätte es gedacht, dass unsere schöne Stadt so durchgefegt wird von dem ´Schwarzen Tod´. Doch war ich stets ein Mann des Glücks, habe das Leben aus den prallgefüllten Obstschalen gekostet – Gott sei Dank! – und hab im Dunkeln Licht gesehen. Meine Büchersammlung habe ich der Universität in Cambridge anvertraut, und dort steht heute noch der kleine Band, der meine Handschrift trägt, und die Zahlen jenes so besonderen Jahrs. Wenn ich nun blättere drin, dann kommen mir die Bilder jenes Jahres klar in den Geist zurück. Die Bienen hinter Glas, der Komet, der immer wieder neu auftauchen wird, die Streitereien mit der Frau, der wundervolle Oberschenkel von Mrs. Turner, die sich so aufreizend am Kamin entkleidet, Musik, Theater, Segelschiffe – und der Tod, der um die Häuser schleicht.“
Die Immoralisten beginnen ihre Spielzeit mit einem Podcast der besonderen Art, den sie als Dankeschön und Inspiration kostenlos auf Youtube streamen. Der Blick zurück eröffnet neue Perspektiven auf die Gegenwart und zeigt das Wesen Mensch, das zu jeder Zeit Gefahren trotzen wird und trotzen muss.
Ein Monolog von und mit
Florian Wetter
Visual Design, Kamera & Animation
Chris Meiser
Schnitt & Bearbeitung
Marie Hopermann
Sound & Musik
Florian Wetter
Idee & Regie
Manuel Kreitmeier
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Gefördert durch das Kulturamt Stadt Freiburg.
Gefördert durch das Regierungspräsidium Freiburg.
Gefördert durch den Freundeskreis
Ensemble Die Immoralisten e.V.